Oh meine Lieben,
ihr könnt euch glaub ich kaum vorstellen was ich eine Angst vor
meinem Geburtstag hatte.
Meinem ersten
Geburtstag alleine. Ohne Familie und dann noch so weit weg.
Doch alle hier
kümmerten sich rührend um mich. Sie wollten, dass ich einen tollen
Geburtstag habe und das wollte ich auch.
Schnell entschied
ich mich: Ich wollte meinen Geburtstag mit allen Kindern zusammen
feiern. Also beschloss ich Zutaten für ein tolles Essen zu kaufen
und dann in der Fire Wood Kitchen mit der Köchin etwas zuzubereiten.
Das beste
realisierbare war: Reis, Tomaten- Erdnusssoße mit grünen Bohnen und
Karotten, ein Stück Fleisch für jeden, Kokosnuss, eine Orange und
eine Freundin brachte dann noch Wassermelonen. Was ein Festmahl.
Nachdem ich dann
Bohnen und Karotten schnippeln den Vormittag in der Küche saß, war
es umso schöner die glücklichen Gesichter zu sehen.
In der Schule bin
ich immer in meiner 5. Klasse und da muss natürlich auch Geburtstag
gefeiert. Zuerst habe sie alle für mich gesungen und dann gab es von
mir natürlich noch einen Keks für jeden.
Am Abend kam dann
noch Eli vorbei und wir haben alle zusammen Pizza gemacht (eigentlich
hat Frieder Pizza gemacht) und schön gefeiert.
Was man auch nicht
vergessen darf, war der wundervolle Geburtstagskuchen den ich morgens
gleich bekommen habe.
Als ich dann
ziemlich zufrieden gerade auf dem Weg ins Bett war kamen mir dann
zwei meiner Jungs entgegen von wegen: Bring deine Kamera mit, da
wartet jemand auf dich.
Einer der großen
Jungs hat sich in einem der Klassenzimmer platziert, mit einem
kleinen selbstgepflückten Blumenstrauß. Stellvertretend für alle
Kinder wollte er mir auch noch gratulieren.
Als ich abends
dann noch mit meiner Familie telefoniert habe war ich mir sicher, das
war ein ganz anderer Geburtstag aber auch ein gelungener.
Wahrscheinlich auch weil ich so beschäftigt war und keine Zeit für
Heimweh hatte.
Nachdem hier auch
Karin und Frieder zum zweiten mal angekommen waren, wussten wir
eigentlich alle dank meinem letzten Blogeintrag, dass wir alle
unbedingt auf den Berg wollten.
Entschieden haben
wir uns dann auch für eine Drei Tages Tour, aber nicht zum Gipfel
sondern nur zu den Vulkankratern, was aber eigentlich der schöne
Teil ist und einem ein paar tausend Höhenmeter erspart. Zwei Tage
nach meinem Geburtstag ging es dann los.
Genau wie Letztes
Mal Aufstieg durch den Wald und dann hoch in die Savanne. Ich dachte
mir: Ich alter Hase kenne mich ja aus und weiß was mich da oben
erwartet, aber nein.
Stattdessen war
die komplette Savanne ( ihr erinnert euch an die letzten Bilder)
abgebrannt. Ob es Brandstiftung war oder ein Versehen weiß niemand,
aber jetzt sieht es da oben sehr gespenstisch aus. Für mich ist
dieser Berg ein ganz besonderer Ort und als ich wieder auf dem Berg
war, wurde mir auch bewusst wie viel Spaß mir wandern macht.
Hier ein kleiner,
versteckter Dank an meine Eltern, die mich dazu gezwungen haben
wandern zu mögen :*
Als wir dann vom
Berg wieder unten waren kam einen Tag später der nächste Hammer.
Mehr oder weniger
das, was wir alle schon lange mit Furcht erwartet haben: Malaria.
Angefangen hat es
mit Fieber und Schüttelfrost. Spätestens als ich mit Pulli und
dicker Wolldecke frierend in der Sonne lag war mir klar: Andrea, du
muss schnell zum Arzt.
Jana hat mich dann
auch sofort in den Schulbus bugsiert der uns dann in ein Krankenhaus
gebracht hat, wo Martha, eine Krankenschwester die im Hotpec lebt,
arbeitet.
Sofort gab es ein
paar, wie ich sie mit viel Liebe nenne Popo-Spritzen :D
Dann sind wir mit
unserem Schulbus ( der auf halbem Weg natürlich wieder kaputt
gegangen ist) zurück ins Hotpec.
Abends bekam ich
dann weitere Popo-Spritzen und Infusionen.
Am nächsten Tag
bin ich dann ins Biacah gefahren, das Krankenhaus das ich kenne und
in dem ich mich gut aufgehoben fühle.
Da ich dort auch
schon wieder mit 39 °C Fieber ankam wurde ich sofort in ein Bett
gelegt und es war auch ziemlich offensichtlich, dass ich über Nacht
bleiben müsste.
Sie haben einen
Malariatest gemacht und siehe da, er war positiv.
Also bleib ich im
Krankenhaus, bei Infusionen und Spritzen.
Ich hatte für
mich, in meinem Privatzimmer (6€ / Nacht) echten Luxus: Einen
Flachbildfernseher und fließendes Wasser.
Als ich mich dann
aber doch mit dem Eimer geduscht habe wusste ich, dass ich mich wohl
schon sehr umgewöhnt hatte :D
Hier im
Krankenhaus bekommst du ein Zimmer, ein Bett und die Behandlung, aber
kein bisschen mehr.
D.h. Jana und
Karin haben sich jeden Tag zu mir bemüht und mir morgens und abends
essen gebracht.
Ohne Familie ist
ein Krankenhausaufenthalt hier fast unmöglich.
Nach 4 Tagen
durfte ich schließlich wieder nach Hause und musste dann noch
Malaria Tabletten nehmen.
Da ich jetzt so
geschwächt bin von Behandlung und Krankheit muss ich es jetzt sehr
langsam angehen lassen, weil was ich am wenigsten will ist, dass die
Malaria zurück kommt.
Und wie der Mensch
aus seinen Fehlern lernt, werde ich jetzt mal auf alle Ärzte hören
und auch schön brav meine Prophylaxe nehmen.