Mittwoch, 25. März 2015

Pidgin, Ashia, Small Talk, Kirche – differnet, different

Ich habe gerade das dringende Bedürfnis euch von ein paar der Sachen zu erzählen die mir hier aufgefallen sind:

Die erste Sache ist wohl oder übel die Sprache. Offiziell Englisch und Französisch, ja klar, aber die Breite Bevölkerung kann meist garnicht richtig Englisch sondern Pidgin.
Am Anfang ist das mit dem Pidgin so ne Sache: Man bekommt gesagt, dass es eigentlich nur einfacheres Englisch ist, aber beim zuhören versteht man trotzdem oft garnichts. Wie denn auch, wenn dir Sachen wie

Na Weti?
U done chop?
Oder Ashia!

An den Kopf geworfen werden, ohne Erklärung.
Doch eigentlich, wenn man die Worte kennt die nicht Englisch sind lässt es sich gut verstehen.
Damit habe ich fast keine Probleme mehr. Nur noch das Reden geht nicht richtig, oder eher: Das traue ich mich nicht richtig :P

Ashia ist dann wohl das häufigste und doch am schwierigsten zu Begreifende Wort auf Pidgin, aber für mich auch eine Art ultimatives Wort. Mit Ashia kann man fast alles aus drücken besonders wenn jedes andere Wort falsch erscheint.
  1. Begrüßung
  2. Als Wertschätzung oder Anerkennung von Arbeit
  3. Als aufrichtiges Mitleid ( die Aufrichtigste Art die ich kenne)

Jeder der mich in Deutschland gekannt hat weiß, dass ich absolut kein Freund von Small Talk bin. Genauer gesagt, ich sage wenn ich was möchte und verstehe nicht den Sinn darin, jetzt noch großartig davor über das Wetter zu reden.
Hier ist das anders (geworden). Oft genug musste ich mir anhören, dass ich unhöflich bin, weil ich unseren Nachbarn 10 Häuser entfernt nicht guten Morgen gesagt habe.
Oder wenn ich nicht jedem Menschen hier in Hotpec wenigstens freundlich zu winke.
Egal wohin man geht : Ob Taxi, Markt oder nur vor die Zimmertür.
Man sagt Guten Morgen. Immer. Wenn das vergessen wird ist es doch schon eine grobe Unhöflichkeit.
Mittlerweile sage ich ganz ehrlich, möchte ich den Small Talk auch nicht mehr missen.
Im Vergleich zu Deutschland ist es schön nicht einfach wortlos an jedem vorüber zu gehen sonder ein paar freundliche Worte zu wechseln.

Meistens besteht das aus:
A: „Good Morning!“
B: „Good Morning, How are you?“
A: „I'm fine thank you. And you?“
B: „ Fine thank you“

schwieriger wird es dann wenn der Small Talk so verläuft:

A: „Good Morning!“
B: „Good Morning, How are you?“
A: „I'm fine thank you. And you?“
B: „ I'm not good“

Hiermit wäre der Small Talk dann beendet und stattdessen eine Richtige Unterhaltung angefangen.
Wenn man selbst nur auf Small Talk aus war kann man in dieser Situation auch einfach den letzten Satz ignorieren und freundlich Lächelnd weg gehen. :D

Der letzte Punkt ist der, der einem wohl fast egal wie gläubig man ist schnell auf die Nerven geht.
Ich bin ein Mensch ich Glaube an Gott und ich gehe auch ab und zu in die Kirche, aber ich glaube nicht, dass man um gläubig zu sein in die Kirche gehen muss.
Hier sieht Glaube ganz anders aus:
Es gibt ein Grundkonzept, dass in allen der über 200 verschiedenen Kirchen gleich ist.
Sonntags ist Kirche. Immer. Und dann zwar für mindestens 2 Stunden aber meist eher 4.
Außerdem gibt es hier die Ansicht dass Gott wohl leicht schwerhörig ist. Denn Kirchenlieder, Gebete, Predigten werden so laut es geht mit samt Verstärkern raus geschrien.
Im Hotpec haben wir die Kirche Full Gospel, was im Grunde genommen Christlich ist.
Hier habe ich auch an einem so genannten All-Night-Prayer Teil genommen. Das heißt Beten und Singen und viele Predigten anhören. Von 22 Uhr bis um 4 Uhr morgens.
Mit allen Kindern (Die aber alle eigentlich nur im sitzen schlafen)
Allen Menschen hier ist Gott unglaublich wichtig und sie richten 1ihr ganzes Leben nach ihm aus.
Auch wenn es uns unglaublich erscheint: Aber vielen Menschen erscheint es unmöglich ohne Bibel aus dem Haus zu gehen oder ohne zu Beten zu schlafen.
Ich finde es deshalb unglaublich faszinierend weil ich mir für mein einmal im Monat in die Kirche gehen von gleichaltrigen schon des öfteren Anhören musste, wie seltsam das ist.
Hier muss ich mir das auch anhören, aber nicht weil es zu viel ist sondern viel zu wenig.


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