Montag, 20. März 2017

Schule, Keine Schule



Die Streiks in Westkamerun haben sich hauptsächlich durch friedliche Proteste geäußert. Die Schulen wurden geschlossen gehalten um dem Unmut der Bevölkerung Ausdruck zu verleihen. Das Bildungs- und Rechtswesen sind rein französisch und deshalb haben hier auch die Proteste ihren Ursprung genommen, um zu zeigen, dass man sich als englischsprechende Bevölkerungsgruppe nicht einfach unterdrücken lässt. Auch Hotpec musste daher seine Primary school geschlossen halten und die Kinder zuhause behalten um sich nicht dem größeren Ziel in den Weg zu stellen. Für die Kinder bedeutet das natürlich, dass sie seit Dezember keine Schule mehr haben und ein Ende des Streiks ist auch nicht in Sicht. Als ich ankam war mir natürlich klar, welches größere Ziel verfolgt wird und wie wichtig dieses für die Menschen aus Buea und Bamenda ist. Leider war mir trotzdem nicht wohl bei dem Gedanken, dass sie Kinder zuhause sitzen und sich langweilen bzw. bereits Gelerntest wahrscheinlich wieder vergessen haben, da sie es lange nicht mehr anwenden mussten.
Doch in diesem Punkt habe ich den Willen der Kinder und besonders der Älteren Studenten unterschätzt. Zweimal die Wochen unterrichten sich die Kinder selbst: es gibt Computerunterricht, Englisch und Mathe für alle Altersklassen. Außerdem haben die Großen mehrfach den Wunsch geäußert unbedingt Deutsch lernen zu wollen, also haben ich jeden Abend eine Stunde Deutsch unterrichtet. Schnell habe ich gemerkt, die Sorge dass die Kinder sich Langweilen war unbegründet, es gab sonst noch genug zu tun. Natürlich ist es auch hier nicht anders als bei uns zu Hause. Die ersten paar Wochen haben die Kinder sich wahsinnig gefreut nicht in die Schule zu müssen doch mittlerweile vermsisen sie nicht nur ihre Freunde sondern auch das Gefühl etwas Neues zu lernen. Mein Aufenthalt war vom Timing her gesehen also wirklich perfekt, da sie so wenigstens mich als neue Unterhaltungsquelle hatten.

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