Die Streiks in Westkamerun haben
sich hauptsächlich durch friedliche Proteste geäußert. Die Schulen wurden
geschlossen gehalten um dem Unmut der Bevölkerung Ausdruck zu verleihen. Das
Bildungs- und Rechtswesen sind rein
französisch und deshalb haben hier auch die Proteste ihren Ursprung genommen,
um zu zeigen, dass man sich als englischsprechende Bevölkerungsgruppe nicht einfach unterdrücken lässt. Auch Hotpec
musste daher seine Primary school geschlossen halten und die Kinder zuhause
behalten um sich nicht dem größeren Ziel in den Weg zu stellen. Für die Kinder
bedeutet das natürlich, dass sie seit Dezember keine Schule mehr haben und ein
Ende des Streiks ist auch nicht in Sicht. Als ich ankam war mir natürlich klar,
welches größere Ziel verfolgt wird und wie wichtig dieses für die Menschen aus
Buea und Bamenda ist. Leider war mir trotzdem nicht wohl bei dem Gedanken, dass
sie Kinder zuhause sitzen und sich langweilen bzw. bereits Gelerntest wahrscheinlich wieder vergessen haben, da sie es lange nicht mehr anwenden mussten.
Doch in diesem Punkt habe ich den Willen der Kinder und
besonders der Älteren Studenten unterschätzt. Zweimal die Wochen unterrichten
sich die Kinder selbst: es gibt Computerunterricht, Englisch und Mathe für alle
Altersklassen. Außerdem haben die Großen mehrfach den Wunsch geäußert unbedingt
Deutsch lernen zu wollen, also haben ich jeden Abend eine Stunde Deutsch
unterrichtet. Schnell habe ich gemerkt, die Sorge dass die Kinder sich
Langweilen war unbegründet, es gab sonst noch genug zu tun. Natürlich ist es
auch hier nicht anders als bei uns zu Hause. Die ersten paar Wochen haben die
Kinder sich wahsinnig gefreut nicht in die Schule zu müssen doch mittlerweile
vermsisen sie nicht nur ihre Freunde sondern auch das Gefühl etwas Neues zu
lernen. Mein Aufenthalt war vom Timing her gesehen also wirklich perfekt, da sie so wenigstens
mich als neue Unterhaltungsquelle hatten.
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