Also ihr wundert euch bestimmt warum
ich so viel von meiner Umgebung erzähle aber so wenig von dem, was
ich hier mache.
Das hat einen ganz einfachen Grund: Ich
habe bis jetzt noch nichts Festes gemacht.
Seit Montag bin ich jetzt soweit zu
wissen, was ich zumindest ansatzweise in nächster Zeit machen werde
und das ist Nachhilfe.
In der Primary School die mit dem
HOTPEC Waisenhaus verbunden ist, gibt es Klassen von 1- 6 und aus
jeder Klasse wurden die Schwächsten rausgesucht, damit ich ihnen
helfen kann wieder auf einen Stand mit dem Rest der Klasse zu kommen.
So, also habe ich jetzt von Montag bis Freitag immer ca. 4 Schüler
aus einer Klasse bei mir denen ich helfen soll.
Dafür hab ich ihre Schulbücher
bekommen, damit ich mich einlesen kann. Doch schon bald tauchte das
große große Problem auf das es hier gibt und zwar das Lesen. Ich
hab jetzt schon mit Klasse 3 und 4 Nachhilfe gemacht und war
schockiert. Ich dachte ich könnte mit einfachen Kinderbüchern
anfangen, in denen ein Satz pro Seite steht und dann viele Bilder
dabei, aber es war den Kindern schon unmöglich auch nur einzelne
Wörter wie small zu lesen.
Also muss ich jetzt in den folgenden
Wochen wirklich bei null anfangen, mit dem Alphabet lernen. Das macht
den Kindern natürlich nicht sonderlich Spaß aber es ist der einzige
Weg, dass sie Lesen lernen.
Ansonsten sind sie eigentlich sehr
intelligent, wahrscheinlich hat ihnen nur nie jemand gezeigt wie man
liest sondern es wurde von Selbsterkenntnis ausgegangen nachdem die
Guten verstanden hatten.
Im Moment hoffe ich, dass die Älteren
keine so harten Brocken sind denn die erst und zweit Klässler werden
wohl noch schwieriger sein.
Morgens habe ich im Moment noch frei,
eigentlich wollte ich in der Nursery helfen, aber wie es aussieht
braucht das Vorbereiten der Nachhilfestunden sehr viel mehr Zeit als
gedacht.
Ich werde euch aber auf dem Laufenden
halten, wenn ich eine neue Aufgabe bekomme oder genau weiß wie ich
die Kinder unterrichten werde.
Ansonsten gebe ich immer Mittwochs
(also heute zum ersten mal ) mit Hanne zusammen Deutschunterricht für
die Sekretärinnen, Fritz und auch Mama Beatrice.
Eine sehr lustige aber auch schwierige
Angelegenheit, weil schon die deutsche Aussprache von Wörtern mehr
als nur ungewohnt für sie ist. Die Schulkinder schauen hier aber
auch alle sehr amüsiert durch das Fenster, denn da die Chefs hier
die Schulbank drücken ist wohl kein alltägliches Bild.
Wenn sich am späten Nachmittag noch
Zeit findet gehe ich rüber zu den Kleinen in die Babys Unit und
spiele mit ihnen oder gebe ihnen Zuwendung, denn meistens ist
einfach nur eine Umarmung oder sie auf dem Arm zu tragen genug.
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