Seit knapp einer Woche war klar, dass
wir Zadock auf einer Tour nach Bamenda begleiten würden um dort bei
einem Treffen für sein Farmer-Projekt dabei zu sein.
Das kann ich an dieser Stelle nicht
ganz erklären, weil es sehr umfassend ist und somit auch für mich
nach knapp 2 Monaten noch nicht ganz zu begreifen was da alles mit
dazu gehört.
Kurz gesagt: Es geht darum, die kleinen
Farmer zusammenzuschließen und sie somit konkurrenzfähig für den
Großmarkt zu machen. Dazu gehört eben auch in der Nähe von
Bamenda, in Befang, Land zu nutzen um Soja Bohnen anzupflanzen und
diese dann in Kooperation mit einer dänischen Firma nach Europa zu
vertreiben.
Niels, der die dänische Firma hier in
Kamerun vertritt war also auch mit von der Partie.
Genau wie Christopher (der Driver) und
Minobel, die eine Art persönliche Assistentin von Zadock war und
deren Heimatdorf Befang ist.
Angefangen hat unser Trip wie immer
mit, ihr wisst es bestimmt schon, Warten.
Es hieß wir müssen pünktlich um 6
Uhr los, damit wir die lange Fahrt noch bei Tageslicht beenden
können, aber wie immer war dem anders.
Um 10 Uhr ging es endlich los.
Alle 7 Leute, das Gepäck und Geschenke
(Seife und Salz) für die Chiefs in den Dörfern wurden eingeladen
und ab auf die Straße.
An dieser Stelle sollte angemerkt
werden, dass unser Auto nicht das Beste ist, beziehungsweise unser
Auto ist verglichen mit den meisten anderen Autos hier ganz gut, was
aber nichts heißen mag.
Sobald es den ersten Hügel hoch ging
wurde der Motor zu heiß und wir mussten mehrere Zwischenstopps
einlegen um Wasser aus Bächen abzuzapfen und den Motor zu kühlen.
Christopher beim Boxenstop |
Schon vor Bamenda hat uns die 'gute
Straße' verlassen und wir konnten schon mal einen Vorgeschmack auf
die 'Landstraßen' bekommen.
In Bamenda kamen wir dann doch nicht
mehr bei Tageslicht an sondern gegen 23 Uhr und wurden kurzerhand bei
Zadocks Schwester untergebracht mit der Androhung, dass es morgen
wieder um 6 Uhr losgeht.
Wir sind alle todmüde ins Bett
gefallen und erst am nächsten Morgen (wir wurden tatsächlich um 6
Uhr geweckt!) konnte ich mich über das fließende Wasser in der
Dusche freuen.
Kaum wieder auf der Straße war mir
klar, was für einen beschwerlichen Weg wir vor uns hatten:
Schlaglöcher warfen uns aus unseren Sitzen und machten eine
gemütliche Fahrt unmöglich.
Ein weiteres Problem waren die sehr
präzisen Zeitangaben: Es hieß wir fahren ca. 55 km was wohl 2 h
dauern wird, aber denkste...
Nach 2 h war weit und breit noch kein
Befang in Sicht, schlussendlich waren wir wieder 6h unterwegs.
Aber zum Glück gab es unterwegs mehr
als nur einen Lichtblick.
In jedem Dorf in dem wir einfuhren
wurden wir wie Prominente begrüßt aber auch misstrauische beäugt,
besonders die Kinder waren sehr frech mit ihren Ausrufen: „White
Men. I beg his money. My hand is spending“ oder gar „Oh,
Chinese!“
Darüber hatten wir aber alle gut
lachen und da verflog die Zeit.
Kurz vor Befang besichtigten wir dann
auch noch den Menchum Wasserfall, der Größte von Westafrika, ein
wirklich schöner Moment.
Der Menchum Wasserfall |
In Befang haben wir uns dann Zimmer in
dem einzigen Ho(s)tel im Dorf gesichert und sind in den Palast um den
Chief zu begrüßen. (Dem darf man auf keinen Fall die Hand
schütteln!)
Minobel bereitete uns zum Abendessen
dann frischen Fisch in Tomatensauce mit kamerunischem Reis direkt aus
Befang zu – ein Gedicht.
Reisfeld in der Nähe von Befang |
Mit der Aussicht auf eine morgendliche
Wanderung gingen wir dann um 19 Uhr ins Bett und schliefen auch gut,
wahrscheinlich auch, weil wir uns das Zimmer zum Glück nicht zu
genau umgesehen hatten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen