Samstag, 3. Januar 2015

Das Monster - Mount Camerron I

So. Ich bin von meiner Bergtour zurück und ich kann euch sagen: Mir fehlen die Worte.
Diese Wanderung war mit Abstand das unglaublich Tollste Erlebnis das ich seit langem hatte.

Also erstmal von Anfang an: Am 29. Dezember haben wir uns alle im Büro von Pro Climate getroffen, der Organisation mit der wir da hoch sind, ohne geht es nämlich nur illegal.
Nachdem wir besprochen hatten was es zu Essen geben soll und wie die Tour ablaufen wird, machten wir nur noch aus, uns am 31. mit gepackten Rucksäcken um 8 Uhr zu treffen.
Soweit so gut. Unsere einzige Aufgabe war es Snacks wie Kekse und Erdnüsse für unterwegs zu kaufen und Klamotten denn es soll dort oben SEHR kalt sein.
Als der Morgen dann endlich gekommen war, war ich so voller Vorfreude, dass ich es gar nicht erwarten konnte, dass uns jeweils unser eigener Porter zugewiesen wurde und noch Avocados und Bananen für den Weg verteilt wurden.




Und dann ging es im Auto hoch zu Upper Farms, dem Startpunkt der Tour in einer Höhe von 1000m.
Wir alle wussten, dass wir 7 h reine Laufzeit vor uns hatten und trotzdem musste Henry uns immer wieder daran erinnern: „Slow and Steady!“ (Langsam und gleichmäßig)
Das ist wohl auch das, was mir von dem ganzen Trip am meisten im Kopf geblieben ist.
Schon sehr bald bot sich uns der erste und auch für vorerst letzte Rundblick über Buea.


Denn der große Nachteil an der Besteigung des Mount Cameroon ist: Er liegt fast immer in den Wolken.
Dann ging es erstmal schnurstracks in den Regenwald für bestimmt 3h bis wir Hut 1 den ersten Rastplatz erreichten wo dann auch zu Mittag gegessen wurde: Brot mit Avocado und Keksen.
Danach verließen wir nach ca 1 h den Wald und stiegen über die Baumgrenze hinaus in die Savanne auf.

Jetzt merkten wir auch schon langsam, wie anstrengend es war immer nur Berg auf zu gehen und wieder war es Henry der uns rat: „Don't look up“ (Nicht hoch schauen)
So kämpften wir uns bis zur Intermidiet Hut vor. Wir wussten, von hier war es nur noch ein Abschnitt bis zu unserem Tagesziel in 2850 m Höhe.
Aber das war auch der Steilste und Anstrengendste Abschnitt der ganzen Tour.
Für mich war das Ziel klar: Ich will zum Gipfel! Umkehren ist keine Option. Also schleppte ich mich wie alle anderen auch den Berg hoch und siehe da: Tag 1 haben wir alle überstanden.
Im Camp angekommen fingen die Porter an zu kochen und wir bauten unsere Zelt auf, damit sobald die Dunkelheit über uns hereinbricht nichts mehr getan werden muss.

Nun kurz zum Thema Kälte: Normalerweise kann man vielen Kamerunern bei dieser Einschätzung nicht vertrauen, denn sie empfinden schon 15°c als kalt :D
Aber in Sachen Mount Cameroon lasst euch eins gesagt sein: Es ist wirklich kalt! Bestimmt unter 0°c und ich habe jämmerlich gefroren. Als die warmen Spaghetti mit Tomatensauce fertig waren, war es eine Wohltat diese am offenen Feuer zu essen und dank viel Pepe wurde sogar von Innen warm.
Nun war es Zeit eine Entscheidung zu fällen: Wach bleiben bis Mitternacht oder eher für Silvester wieder aufstehen.
Ich entschied mich für letzteres, einfach um am nächsten Tag fitter zu sein. Dass dank Kälte nicht an Schlaf zu denken war, konnte ja keiner Wissen.


Die Hartgesottenen blieben natürlich wach aber spätestens um 11.30 pm saßen wir alle wieder versammelt ums Feuer. Mit Gin Tonic und Schokolade zur Feier des Tages.
Tillmann, einer der GIZler, hat für uns ein Gedicht vorgetragen: Oh the places you'll go! Von Dr. Seuss und das war mehr als nur passend.
Nachdem wir dann, unter uns Bueas Lichter in der Nacht sehend, auf das Neue Jahr anstießen war mir klar, dass diese Neujahrsfeier unvergessen bleiben würde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen