Mittwoch, 11. März 2015

Geburtstag, Mountain, Malaria

Oh meine Lieben, ihr könnt euch glaub ich kaum vorstellen was ich eine Angst vor meinem Geburtstag hatte.
Meinem ersten Geburtstag alleine. Ohne Familie und dann noch so weit weg.
Doch alle hier kümmerten sich rührend um mich. Sie wollten, dass ich einen tollen Geburtstag habe und das wollte ich auch.
Schnell entschied ich mich: Ich wollte meinen Geburtstag mit allen Kindern zusammen feiern. Also beschloss ich Zutaten für ein tolles Essen zu kaufen und dann in der Fire Wood Kitchen mit der Köchin etwas zuzubereiten.
Das beste realisierbare war: Reis, Tomaten- Erdnusssoße mit grünen Bohnen und Karotten, ein Stück Fleisch für jeden, Kokosnuss, eine Orange und eine Freundin brachte dann noch Wassermelonen. Was ein Festmahl.
Nachdem ich dann Bohnen und Karotten schnippeln den Vormittag in der Küche saß, war es umso schöner die glücklichen Gesichter zu sehen.


In der Schule bin ich immer in meiner 5. Klasse und da muss natürlich auch Geburtstag gefeiert. Zuerst habe sie alle für mich gesungen und dann gab es von mir natürlich noch einen Keks für jeden.
Am Abend kam dann noch Eli vorbei und wir haben alle zusammen Pizza gemacht (eigentlich hat Frieder Pizza gemacht) und schön gefeiert.
Was man auch nicht vergessen darf, war der wundervolle Geburtstagskuchen den ich morgens gleich bekommen habe.


Als ich dann ziemlich zufrieden gerade auf dem Weg ins Bett war kamen mir dann zwei meiner Jungs entgegen von wegen: Bring deine Kamera mit, da wartet jemand auf dich.
Einer der großen Jungs hat sich in einem der Klassenzimmer platziert, mit einem kleinen selbstgepflückten Blumenstrauß. Stellvertretend für alle Kinder wollte er mir auch noch gratulieren.
Als ich abends dann noch mit meiner Familie telefoniert habe war ich mir sicher, das war ein ganz anderer Geburtstag aber auch ein gelungener. Wahrscheinlich auch weil ich so beschäftigt war und keine Zeit für Heimweh hatte.

Nachdem hier auch Karin und Frieder zum zweiten mal angekommen waren, wussten wir eigentlich alle dank meinem letzten Blogeintrag, dass wir alle unbedingt auf den Berg wollten.
Entschieden haben wir uns dann auch für eine Drei Tages Tour, aber nicht zum Gipfel sondern nur zu den Vulkankratern, was aber eigentlich der schöne Teil ist und einem ein paar tausend Höhenmeter erspart. Zwei Tage nach meinem Geburtstag ging es dann los.
Genau wie Letztes Mal Aufstieg durch den Wald und dann hoch in die Savanne. Ich dachte mir: Ich alter Hase kenne mich ja aus und weiß was mich da oben erwartet, aber nein.
Stattdessen war die komplette Savanne ( ihr erinnert euch an die letzten Bilder) abgebrannt. Ob es Brandstiftung war oder ein Versehen weiß niemand, aber jetzt sieht es da oben sehr gespenstisch aus. Für mich ist dieser Berg ein ganz besonderer Ort und als ich wieder auf dem Berg war, wurde mir auch bewusst wie viel Spaß mir wandern macht.
Hier ein kleiner, versteckter Dank an meine Eltern, die mich dazu gezwungen haben wandern zu mögen :*


Als wir dann vom Berg wieder unten waren kam einen Tag später der nächste Hammer.
Mehr oder weniger das, was wir alle schon lange mit Furcht erwartet haben: Malaria.
Angefangen hat es mit Fieber und Schüttelfrost. Spätestens als ich mit Pulli und dicker Wolldecke frierend in der Sonne lag war mir klar: Andrea, du muss schnell zum Arzt.
Jana hat mich dann auch sofort in den Schulbus bugsiert der uns dann in ein Krankenhaus gebracht hat, wo Martha, eine Krankenschwester die im Hotpec lebt, arbeitet.
Sofort gab es ein paar, wie ich sie mit viel Liebe nenne Popo-Spritzen :D
Dann sind wir mit unserem Schulbus ( der auf halbem Weg natürlich wieder kaputt gegangen ist) zurück ins Hotpec.
Abends bekam ich dann weitere Popo-Spritzen und Infusionen.
Am nächsten Tag bin ich dann ins Biacah gefahren, das Krankenhaus das ich kenne und in dem ich mich gut aufgehoben fühle.
Da ich dort auch schon wieder mit 39 °C Fieber ankam wurde ich sofort in ein Bett gelegt und es war auch ziemlich offensichtlich, dass ich über Nacht bleiben müsste.
Sie haben einen Malariatest gemacht und siehe da, er war positiv.
Also bleib ich im Krankenhaus, bei Infusionen und Spritzen.
Ich hatte für mich, in meinem Privatzimmer (6€ / Nacht) echten Luxus: Einen Flachbildfernseher und fließendes Wasser.
Als ich mich dann aber doch mit dem Eimer geduscht habe wusste ich, dass ich mich wohl schon sehr umgewöhnt hatte :D
Hier im Krankenhaus bekommst du ein Zimmer, ein Bett und die Behandlung, aber kein bisschen mehr.
D.h. Jana und Karin haben sich jeden Tag zu mir bemüht und mir morgens und abends essen gebracht.


Ohne Familie ist ein Krankenhausaufenthalt hier fast unmöglich.
Nach 4 Tagen durfte ich schließlich wieder nach Hause und musste dann noch Malaria Tabletten nehmen.
Da ich jetzt so geschwächt bin von Behandlung und Krankheit muss ich es jetzt sehr langsam angehen lassen, weil was ich am wenigsten will ist, dass die Malaria zurück kommt.
Und wie der Mensch aus seinen Fehlern lernt, werde ich jetzt mal auf alle Ärzte hören und auch schön brav meine Prophylaxe nehmen.

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